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geboren 1981 in Wien, ist eine österreichische Keramikkünstlerin.

In ihrem vielseitigen Lebenslauf finden sich einige Bereiche des Handwerks, der freischaffenden Arbeit in den Bereichen Design, Entwicklung und Anfertigung, wie auch Projekte und Darbietungen in Gesang und Sprache. Ebenso Auftragsarbeiten für Designer*innen Architekt*innen und Künstler*innen finden sich in ihrer Projektliste. 

Ob es sich bei ihrer Arbeit nun mehr um Kunst, Design oder Handwerk handelt oder was ihr das Liebste sei? „… in der Keramik wie auch vielen anderen Bereichen schließt das eine das andere bestenfalls nicht aus und kann ohne einander nicht passieren …“, findet sie. Besonders reizvoll seien die unmittelbaren Ergebnisse handwerklicher Tätigkeiten. Da die Keramik aber noch den Prozess des Brennens durchlaufen muss, ist es immer ein großer Moment wenn man den Brennofen öffnet, und die Ergebnisse der zuvor geleisteten Arbeit einem bestenfalls entgegenlächeln.

Ihr Kunststudium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, damals noch Meisterklasse für Keramik, hat sie 2007 abgeschlossen. Dort konnte sie ihre Leidenschaft für Technik und Kunst mit viel Freiheit in der Bandbreite des Mediums ausleben. 
In dem hoch technologischen Medium sind fundiertes Wissen und langjährige Erfahrung wichtige Voraussetzungen, um mit den unterschiedlichen Werkstoffen arbeiten zu können. Im Denken und der Arbeit mit dem Material ist das essenziell, auch weil es einige Zustände durchläuft, bis es haltbar und beständig in seiner Funktion dasteht. Auch gibt es bei der Verarbeitung viele Gefahrenquellen, die nicht unterschätzt werden dürfen. Je nach Anwendungsbereich gibt es das geeignete Material und die entsprechende Brenntemperatur. 

Die Keramik ist durch ihre riesige Bandbreite an technischen Eigenschaften und gestalterischen Möglichkeiten nicht nur in einem Anwendungsbereich zu finden. Bei den Begriffen Keramik oder Keramikerin stößt man auf viel Erklärungsbedarf. Die Hauptassoziation mit Keramik ist meist das Töpfern. „Ich kann gar nicht mehr mitzählen wie oft ich mein Handwerk und was es alles sein kann erklärt hab und dass Töpfern nur eine Technik von vielen sei. Dabei finde ich immer recht amüsant, dass die Leute doch im täglichen Geschehen ständig mit Keramik konfrontiert sind. Ob sie sich darin waschen, sie mit Nahrung befüllen oder sich erleichtern, meistens ist das wohl unbewusst und selten sind die Formen dafür getöpfert.“

Auch in anderen handwerklichen Genres, wie etwa der Metallrestaurierung bei Prof. Josef Ziegler, hat sie während und nach dem Studium gearbeitet. „Das war aufregend und sehr interessant und irgendwie auch absurd. Man repariert, ergänzt und behandelt, bringt die Oberflächen wieder auf Hochglanz und dann kommt meist die Patina drauf damits auch wieder alt ausschaut. Ein bißchen wie in der Zahntechnik nur dort ohne Patina.“ An einem Habsburger Kindersarg, einigen Friedhofsskulpturen, dem Reiterstandbild des Grafen Traun am Maria Theresien Denkmal und den Otto Wagner Kränzen der Stadtbahn höhe Margaretengürtel, hatte sie unter strengen Anweisungen des Restaurators ihre Hände.

Die Bearbeitung und Gestaltung von Oberflächen in bestmöglicher Manier wie auch das wieder Instandsetzen solcher ist erfüllend und befriedigend. Unmittelbare Erfolgserlebnisse, aber auch das Scheitern im Lernen, sind schöne und wichtige Prozesse.

„Ich bin als Kind einer Grafikerin der alten Schule und eines Illustrators schon früh mit schwankenden Einnahmen und dem Leben als freischaffender Künstler konfrontiert worden. Das hat mich sehr geprägt und mein Verlangen nach Sicherheit manifestiert. Sicherheit bedeutet aber auch manchmal unfrei zu sein.“ Trotzdem habe sie sich eher auf feste Beschäftigungsverhältnisse konzentriert als auf ihre freie Arbeit. 

Nach knapp zehn Jahren als fixe Mitarbeiterin in der Porzellanmanufaktur feinedinge*, in der sie die letzten Jahre auch die Werkstättenleitung inne hatte, hat sie 2021 beschlossen eigene Wege zu gehen.

Im Mai 2021 zog sie mit ihrem Atelier in eine alte Trafik in die Goldschlagstraße 33, wo nun erstmals der spontane Kontakt mit Passant*innen und der Direktverkauf möglich wurde. Neben der Arbeit als Keramikkünstlerin ist sie mit einem Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste betraut, an welcher sie seit 2018 an zwei Instituten diverse Keramik Lehrveranstaltungen abhält. 

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